Ein...und aus... und ein.

Bei jedem Atemzug strömen 500 ml Sauerstoff durch unseren Körper. In der Minute holt ein gesunder Mensch 14 Mal Luft, pumpt 4 Liter Blut durch die Lunge und belädt dabei 400 ml Blut mit Sauerstoff. Jeder Atemzug sorgt für den lebenswichtigen Gasaustausch in unserem Körper. 

Die Lunge wird aus zwei Lungenflügeln gebildet. Jeder Lungenflügel ist in Lungenlappen unterteilt. Rechts sind es drei, links zwei Lungenlappen pro Flügel. Unterhalb der Lunge sitzt das Zwerchfell, das den Brust- vom Bauchraum trennt. Um die beiden Lungenflügel befindet sich eine schützende, dünne Haut, das so gennante Lungenfell (pleura visceralis). Auf der Innenseite des Brustkorbs und des Zwerchfells sitzt das Brustfell (pleura parietalis). Gemeinsam mit dem Lungenfell sorgt es dafür, dass die Atmung funktioniert. Den mit Flüssigkeit gefüllten Spalt zwischen Lungen- und Brustfell nennt man Pleurahöhle oder Pleuraspalt.

Aufbau

Unsere Lunge ähnelt im Aufbau einem umgedrehten Baum. Die Luftröhre (Trachea) bildet den Stamm und teilt sich in zwei Hauptbronchien auf, die sich zu Bronchien und Bronchiolen weiter aufgabeln. Diese kleinen Verästelungen enden in den Lungenbläschen (Alveolen). Zusammen bilden sie in der Lunge ein Röhrensystem, das als Leitsystem für die Luft dient. Um die Brochnien und bronchiolen ziehen sich Muskelstränge, konrolliert vom vegetavien Nervensystem, das bei Aktivphasen, wie beispielsweise beim Sport für Entspannung sorgt, um so möglichst viel Luft durch die Brochnchien zu lassen. In Ruhephasen wird die Kontraktion angeregt, was zu einer Verengung der Bronchien führt, was normalerweise die Atmung unterstützt. Bei einem Asthmaanfal beispielsweise kommt es zu einer Verkrampfung dieser Muskulatur, die Folge: Viel zu wenig Luft kann durch das Röhrensystem gelangen.

Gasaustausch

Der eigentliche Atmungsvorgang, der Gasaustauch findet schließlich in den etwa 300 Lungenbläschen statt, die Endpunkte der Bronchiolen in der Lunge. Von der rechten Herzkammer wird sauerstoffarmes und kohlendioxidreiches Blut, das von den Zellen des Körpers kommt in die Lunge gepumpt. Es gelangt in das feine Kapillarnetz, das die mit frischer Atemluft gefüllten Lungenbläschen umgibt. Sowohl die Wänder der Blutgefäße als auch die der Lungenbläschen sind extrem dünn, was das Blut verlangsamt und für die Gase Sauerstoff und Kohlendioxid nur wenig Widerstand darstellt, so dass die Gase mittels Diffusion leicht von einer auf die andere Seite gelangen können. Zwischen den Lungenbläschen befindet sich Bindegewebe. Vermehren sich diese Zellen übermäßig, entwickelt sich eine Lungenfibrose. Herrscht im Lungenkreislauf dauerhaft erhöhter Blutdruck, spricht man von Lungenhochdruck.  

Schutz und Abwehr

Unsere Lunge verfügt auch über ein Schutzsystem gegenüber Pollen, Staub und Kleinstteilchen, die in der Luft schweben und eingeatmet werden. Um zu verhindern, dass diese Teilchen in die Lunge gelangen, befindet sich auf der Innenseite der Atemwege die Bronchialschleimhaut mit ihren Schleim produzierenden Becherzellen und Flimmerhärchen. Der Schleim fängt Fremdkörper ab und die Flimmerhärchen transportieren sie stetig aus der Lunge in Richtung Luftröhre. Durch Husten wird dieser Vorgang beschleunigt. Von der Luftröhre aus verlagert sich der Schleim durch Schlucken im Rachen in die Speiseröhre und kann anschließend im Magen verdaut werden. Eine dauerhaft vermehrte Schleimproduktion kann auf COPD hinweisen. 

Gelangen Krankheitserreger aus der Luft in die Lunge, sind die Zellen der körpereigenen Immunabwehr in der Bronchialschleimhaut gefragt: Die Schleimhaut schwillt an, da unser Körper viele Immunabwehrzellen zum ort des Geschehens transportiert, um die Keime abzutöten. Die Becherzellen produzieren vermehrt Schleim, was allerdings auch die Transportwege der Luft verengt und das Atmen erschwert.