München sagt Lungenkrankheiten den Kampf an!

v.l.: Dr. Antje Brand (Deputy Director, Institute of Lung Biology and Disease, Helmholtz Zentrum München, Head Scientific Management, Coordinator German Center for Lung Research (DZL) Munich), Lisa Martinek (Schauspielerin und AtemBotschafterin), Prof. Dr. med. Jürgen Behr (Direktor Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, Ärztlicher Direktor Asklepios Fachkliniken München-Gauting, Comprehensive Pneumology Center, Mitglied des DZL, Vorstandsmitglied Stiftung AtemWeg), Kerstin von Aretin (Leiterin der Geschäftsstelle Stiftung AtemWeg), Dr. Rainer Pfrommer (Geschäftsführer Asklepios Fachkliniken München-Gauting)

170 Menschen sterben jeden Tag in Deutschland an einer Lungenkrankheit. Jedes 10. Kind hat mittlerweile Asthma. Laut WHO sind  Lungenerkrankungen schon heute die zweithäufigste Todesursache weltweit. Trotz dieser alarmierenden Fakten werden Lungenerkrankungen hierzulande oftmals unterschätzt.

„Fast jeder kennt seinen Blutdruck und seinen Cholesterinspiegel, aber kaum jemand macht sich Gedanken über seine Lunge oder hat schon mal einen Lungenfunktionstest gemacht", sagt Lungenmediziner Prof. Dr. med. Jürgen Behr, Ärztlicher Direktor der größten bayerischen Lungenklinik, der Asklepios Fachkliniken München-Gauting sowie Direktor der Medizinischen Klinik V am Klinikum der Universität München. Geht es nach den Asklepios Fachkliniken München-Gauting, dem Klinikum der LMU, dem Helmholtz Zentrum München und der Stiftung Atemweg soll sich das 2014 ändern. Anlässlich des in München stattfindenden weltweit größten Lungenkongresses ERS International Congress 2014, haben sie Lungenkrankheiten den Kampf angesagt. Die Ziele: Die Bevölkerung stärker für das Thema Lunge sensibilisieren, Lungenerkrankungen mehr Aufmerksamkeit schenken und die Rolle Münchens als national und international führenden Standort für Lungenmedizin und Lungenforschung weiter ausbauen und stärken. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz wurden dazu heute in München konkrete Maßnahmen vorgestellt.

Über 20.000 Teilnehmer werden zum ERS International Congress 2014 vom 6. bis 10. September in München erwartet. Nicht nur in den Köpfen der Forscher, Mediziner und Experten in den Riemer Kongresshallen soll sich in diesen Tagen alles rund um die Themen Lunge und Atem drehen, sondern auch in der Bevölkerung. „Münchner, die nicht länger hilflos zusehen wollen, können jetzt aktiv werden“, sagt Kerstin von Aretin, Leiterin der Geschäftsstelle AtemWeg der Münchner Stiftung zur Erforschung von Lungenkrankheiten. Im Rahmen des ERS-Kongresses können die Bürgerinnen und Bürger zu FAKTEN-Spendern werden. Der Startschuss für die FAKTEN-Spender Kampagne fällt am 6. und 7. September auf dem Münchner Odeonsplatz. Die große Münchner „Citizen Science Studie“ soll zu neuen Erkenntnisse in der Ursachenerforschung, der frühzeitigen Diagnose sowie der Behandlung von Patienten mit Lungenerkrankungen verhelfen.

Alle Münchnerinnen und Münchner sind dann aufgerufen kostenlos einen Lungenfunktionstest zu machen und eine Speichelprobe abzugeben, sowie einen Fragebogen auszufüllen. So erfahren sie schnell, kostenlos und völlig schmerzfrei, wie es um ihr Lungenvolumen steht und liefern dabei wichtige Fakten für die Forschung. Die Testergebnisse werden komplett anonymisiert wissenschaftlich ausgewertet. Eine Ethikkommission sowie ein internationales, wissenschaftliches Gremium begleiten die Studie.

Die kostenfreien und schmerzfreien Tests sollen danach von September bis Dezember 2014 mit mobilen Gesundheitsständen in der ganzen Stadt angeboten werden. Ziel ist es 10.000 FAKTEN-Spender zu sammeln.

Auch die Münchner-Prominenz unterstützt die Kampagne: Alfons Schuhbeck, Michaela May, Nina Ruge, „die Huberbuam“ und Lisa Martinek haben schon ihre Unterstützung zugesagt. Schauspielerin und AtemBotschafterin Lisa Martinek machte gleich den Anfang und spendete ihre FAKTEN bei einem von Prof. Jürgen Behr durchgeführten Lungenfunktionstest sowie einer Speichelprobe während der Pressekonferenz.

„Aber für den gesamten Umfang fehlt uns noch das Geld. Wir sind dringend auf Spenden von Bürgern und Unternehmen angewiesen“, bittet Jürgen Behr, Vorstandsmitglied der Stiftung und einer der bekanntesten Lungenfachärzte Deutschlands.